Studio Ghibli – hinter den Kulissen

„‚Die Legende der Prinzessin Kaguya‘ und ‚Wie der Wind sich hebt‘ sind die letzten Filme von Myazaki und Takahata“, „Studio Ghibli wird in Zukunft keine Kinofilme mehr produzieren“ und sogar „Das Studio Ghibli sperrt zu“ waren Aussagen die in den letzten Monaten in den Medien „herumgeisterten“. Nicht nur ein Schock für den Fan des Zeichentrickfilms, sondern auch ein Verlust für die Filmwelt insgesamt, denn Filme wie die über „Chihiro“ und „Mononoke“ schrieben Filmgeschichte und behaupten zu Recht eine Stellung neben den ganz Großen des Kinos. Nie wieder werden wir Filmliebhaber also in neue wunderbare Welten dieser beiden Meister des Animationsfilms eintauchen können. Man kann es nicht anders ausdrücken: Es waren unvergessliche und magische Momente des Kinos, welche uns diese beiden Herren beschert haben:

Wie erst neulich bekannt wurde, sind die Tage von Studio Ghibli aber doch noch nicht gezählt. Mangels (halbwegs!) gleichwertiger Nachfolger für Miyazaki und Takahata scheint man sich aber wohl vorerst in Zukunft auf weniger riskante TV-Serienproduktionen konzentrieren zu wollen. Umstrukturierungen scheinen aufgrund des Fortgangs der beiden Meister notwendig zu sein. Beide Regisseure quasi zeitgleich zu „verlieren“ stellt zweifellos eine weitreichende Zäsur in der Firmengeschichte dar. Ein guter Grund auch einmal innezuhalten, zurückzublicken und hinter die Kulissen dieses renommierten japanischen Studios zu schauen. Zwei von ihrem Ansatz her völlig unterschiedliche filmische Dokumentationen leisten genau das:

„DER TEMPEL DER TAUSEND TRÄUME – Miyazaki und das Ghibli-Studio“ (Orig. „Ghibli et le mystère Miyazaki“)

– ist eine TV-Dokumentation aus dem Jahre 2005, dessen Entstehungsanlass ganz offensichtlich war, dass „Das wandelnde Schloss“ gerade in die europäischen Kinos kam. Wer nun befürchtet, dass es sich hierbei um eine versteckte Werbesendung handelt – wie man das etwa von deutschen Privatsendern kennt, wenn diese mal einen neuen Film vorstellen – kann sich getrost zurücklehnen, denn so schlimm ist es nicht. Schließlich wurde diese Doku ja auch von „arte“ produziert und ausgestrahlt. Nichtsdestotrotz fehlt hier die eigentlich verbindliche (oder sonst zumindest angestrebte) Objektivität eines wirklichen Dokumentarfilmers und der Grundtenor gegenüber „Studio Ghibli“ ist auch hier ein überaus positiver. Der für diesen Film Verantwortliche war ganz offensichtlich ein Fan des Studios, aber wie soll man ihm das auch übel nehmen?! Die Stärken dieser TV-Doku liegen also weniger in der journalistischen, aber auch nicht in der künstlerischen Qualität des Films, sondern vielmehr bezüglich der gebotenen Informationen – und zwar sowohl für Fans, als auch für diejenigen die über das „Studio Ghibli“ noch gar nichts wissen. Letzteren wird der Einstieg v.a. durch die vielen Filmausschnitte, aber auch durch kurze thematische „sidesteps“ erleichtert, wie z.B. der Hinweis (der im dt.spr. Raum leider immer noch notwendig ist), dass sich Animes (jap. Zeichentrick-/Animationsfilme) nicht nur an Kinder, sondern durchaus auch an Erwachsene wenden, oder aber auch, dass japanische Comics ihren möglichen Ursprung in den „emakimonos“ haben könnten (kunsthistorisch höchst relevante hochqualitative Bildwerke auf Papierrollen). Fans werden sich über Hintergrundinformationen, die man sonst nirgends erhält, freuen (wenn man genau hinsieht, wird man z.B. erkennen, dass „Pom Poko“ ganz offensichtlich durch ein solches „emakimono“ sehr stark beeinflusst wurde). Man erfährt z.B. wo und wie sich die wichtigsten Personen des Studios kennengelernt haben, deren politischen Background (68er-Generation), die wichtigsten Einflüsse für die Zeichner (die überraschenderweise in Europa und da v.a. in Frankreich liegen), welche Einflüsse in „Pom Poko“, „Nausicäa“ und „Mononoke“ u.a. zu finden sind usw. Weitere Themen sind Miyazakis Stellung gegenüber dem Kommerz und der Unterhaltungsindustrie,  sowie sein offensichtliches und in seinen Filmen immer wieder wiederkehrendes und bestimmendes Thema „Natur“. Wenngleich im Untertitel nur Miyazakis Namen Erwähnung findet (was wohl eher eine kommerzielle Entscheidung war), so wird Takahata in diesem Film keinesfalls ausgespart! Seinen Filmen gewährt man wohl ungefähr gleich viel Zeit innerhalb dieser Dokumentation, ja vielmehr kommt dieser als Gesprächspartner sogar viel öfters und länger vor als sein vielleicht bekanntere Schüler (Dass Miyazaki überhaupt zu Wort kommt, ist vielmehr sogar einem Zufall zu verdanken, denn ursprünglich wollte er nämlich gar nicht vor die Kamera treten). Überhaupt erhält der Zuseher einen Großteil der Informationen über Interviews, wobei nicht nur Studio Ghibli-Mitarbeiter zu Wort kommen, sondern auch Fans, ein Psychologe und z.B. eine Synchronsprecherin. Yves Montmeyeurs Film gewährt aber eigentlich keinen intimen Einblick hinter die Kulissen, vielmehr ist sein Film ein Blick aus der Ferne auf diese Firma. Der Mythos und die Magie, welche diesem Studio anhaftet, bleibt unangetastet.

Fazit: „Der Tempel der tausend Träume“ ist eine kurze (50 mins.) und überaus leicht konsumierbare, jedoch künstlerisch und journalistisch eher durchschnittliche TV-Produktion. Aufgrund der hier gegebenen Informationen ist/war es aber trotzdem eine recht gute Sendung. Für Fans der Filme aus dem Hause „Studio Ghibli“ wird hiermit sogar eine explizite Empfehlung zum Anschauen ausgesprochen!

7-star

(7/10; gut bis sehr gut; als TV-Produktion!)

8-star

(8/10 für Fans von „Studio Ghibli“; sehr gut bzw. sogar eine Empfehlung sich die Sendung anzusehen)

Leider gibt es die Sendung nun nicht mehr komplett auf YouTube! Man muss diese also entweder woanders suchen oder aber man begnügt sich mit der noch existierenden Version auf dieser Plattform. Bei dieser fehlen jedoch von 50 mins. Gesamtlaufzeit ca. 10 mins. Außerdem ist der Film in 4 oder 5 Teile zerschnitten worden:

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„THE KINGDOM OF DREAMS AND MADNESS“ (Orig. „Yume to kyôki no ôkoku“, 2013)

Während die vorher besprochene Dokumentation Miyazaki sogar im Untertitel nennt, er selbst jedoch eigentlich so gut wie nicht vorkommt, so zeigt sich hier ein nahezu umgekehrtes „Bild“. Keiner der beiden großen Regisseure wird hier zwar im Titel genannt, aber das Cover zeigt sie beide. Die tatsächliche Hauptperson dieses Films ist hier aber nun ganz eindeutig Miyazaki und der abschliessende Satz aus seinem Interview in der oben genannten Dokumentation, könnte hier sogar als Untertitel stehen. Miyazaki sagte dort: „Auch ich bin oft pessimistisch, habe negative Gedanken, aber die lasse ich nicht in meine Film einfließen“. Diese zweite und viel neuere Dokumentation zeigt Miyazaki genau so. Trotz des freundlichen Covers des Films herrscht hier eigentlich Untergangsstimmung!

Im Wesentlichen begleiten wir die Dokumentarfilmerin Mami Sunada und damit in ihrem Film für ein Jahr lang den Regisseur Miyazaki, der gerade an seinem letzten Film arbeitet. Zur selben Zeit sitzt Takahata, den man allerdings kaum zu Gesicht bekommt, irgendwo weit weg im Norden des Landes an dem seinen, welchen er irgendwie nicht zu Ende bringt. Wenn man diese Doku hier gesehen hat, weiss man allerdings auch gleich warum das „Studio Ghibli“ am Ende ist. Die Luft ist raus! Selbst die Studiokatze, die in beiden Dokumentationen vorkommt, pfeift mittlerweile aus allen Löchern und ist sichtlich unglaublich alt geworden. Senil steht sie am Gang und braucht einige Sekunden bis sie weiss, wohin sie gehen soll. Unterschwellig ist eine sehr ähnliche Stimmung während des ganzen Films spürbar. Myazaki scheint von Anbeginn seiner Arbeiten an „Wie der Wind sich hebt“ zu wissen, dass dies wohl sein letzter Film sein könnte. Er selbst sagt einmal explizit, er sei „manisch-depressiv“ und auch wenn man das vielleicht nicht ganz so wörtlich nehmen muss, auch die Dokumentation hat durchaus depressive Grundzüge. Wenngleich an vielen Orten positive, motivierende Sprüche zu lesen sind, man merkt an allen Protagonisten und an der Stimmung, dass die Euphorie irgendwie nur mehr eine Gestellte ist. Hier ist nichts von einem Neubeginn spürbar. Das Ende naht.

Dieser Film zeigt das Studio in einem ganz anderen, weit weniger phantastischem und mystizierendem Licht. Es ist der Alltag den wir zu sehen bekommen – und dieser ist – so muss man fast warnend vorausschicken – desillusionierend! Miyazaki ist nicht der glückliche, freudvolle, alte Mann, den sich jedeR als Großvater wünscht. Er ist zwar keinesfalls unsympathisch, aber er ist gebrochen, und er ist unglücklich – mit sich und (zumindest Teilen) seiner Arbeit. Er ist – im Gegensatz zu seinen Filmen – pessimistisch und er ist höchstwahrscheinlich auch ein kleiner „Despot“, zumindest aber jemand unter dem zu arbeiten nicht leicht ist und der als Machtmensch auch die Meinungen und Stimmung im Studio wesentlich bestimmt. Es ist Miyazaki, welcher die Hauptperson in diesem Film ist. Über Takahata wird nur hinterrucks gesprochen. Ihm traut weder Miyazaki, noch der Produzent zu, dass er den Film rechtzeitig fertig bringt, wenn denn überhaupt! Dieses (man könnte es fast) „bashen“ (nennen) durchzieht den ganzen Film. Man wünscht sich fast, dass Takahata selbst mal zu diesem Vorwurf Stellung nehmen darf, doch das passiert nie, Takahata, der Mentor von Miyazaki und überaus wichtige Mitbegründer des Studios, bleibt im Wesentlichen eine ziemlich unbekannte Person. In einem völlig anderen Gebäude arbeitet er seit unzähligen Jahren an seinem Projekt. Man spürt die Spannung, man spürt dass der kapitalistische Druck der ganzen Firma zu schaffen macht, dass dieser Druck aber das Studio an sich auch bereits tief gespalten hat. Takahatas Tage scheinen angesichts dieses „Nicht-fertig-werden-Wollens“ tatsächlich gezählt, denn kein Studio kann es sich heute leisten, dass so lange an einem Film gearbeitet wird – so lange nämlich, dass Mitarbeiter in derselben Zeit heiraten, Kinder bekommen und diese dann sogar bereits in die Schule gehen. Bei Myazaki – und das wird „Ghibli“-Fans freuen – scheint die Sache viel weniger klar zu sein. Er selbst sagt in der Doku beiläufig sogar, dass er schon über den nächsten Film nachdenkt. Der „workaholic“ scheint sich das Leben nach Ghibli noch kaum vorstellen zu können und das unbeholfene Lachen in Richtung Produzenten, kurz bevor er seinen Rücktritt erklärt, lässt ebenso Raum für Interpretationen offen. (Auch wenn das nicht Teil des Films ist: Mittlerweile wurde bekannt, dass der „workaholic“ an einem Park für Kinder arbeitet und dieser 2018 eröffnet werden soll)

Im Gegensatz zur arte-Dokumentation bekommen wir hier einen intimeren Einblick, doch der ist weder immer spannend, und noch viel weniger ist dieser (immer) erfreulich. Miyazaki sieht sich selbst als Mensch des 20. Jahrhunderts, als jemandem der den Kontakt mit dem Heute bereits verloren hat, der – ohne es explizit zu sagen – wohl meint, dass die jüngere Generation nun an der Reihe wäre, aber auch als jemand der desillusionierend eingesehen hat, dass ein Film nichts bewegen kann. Filmemachen ist für ihn – so sagt er selbst – ein „Leiden“! Glücklich sei er nicht. Es scheint so, als ob ihm nicht mal mehr die Familie wirklich Freude macht. Sein Sohn, der Regisseur Goro Miyazaki, arbeitet zwar im gleichen Haus, aber gemeinsam sieht man sie nie, auch sprechen sie nicht voneinander. Man braucht keine Glaskugel um zu erkennen, was hier nicht funktioniert. Goro kommt im Film nur einmal kurz vor. Fast weinerlich gibt er hier den anderen Studio-Chefs zu erkennen, dass er eigentlich nie Regisseur werden wollte, sich für wenig talentiert hält und auch keinen wirklichen Grund darin sieht, das hier zu machen. Eigentlich macht er das hier nur für die Leute in der Firma. Ein gebrochener, ebenfalls unglücklicher, jedoch noch junger Mann, dem es an Selbstvertrauen fehlt und der sich nicht in der Lage sieht in die übergroßen Fussstapfen seines Vaters zu treten. Für Vater Miyazaki – so wird an anderer Stelle klar deutlich und letztlich damit auch sein Vertrauen in seinen Sohn – ist das Studio bereits dem Untergang geweiht.

Und trotzdem! Obwohl der Film einen intimen Einblick gibt, hat man dennoch das Gefühl nur eine vom großen Meister Miyazaki zensierte Fassung beiwohnen zu dürfen. Wenn er abwinkt, schwenkt die Kamera zu Boden und die Szene endet in einem Schnitt. Das könnte einerseits an Miyazakis dominanter Persönlichkeit liegen oder aber am Respekt der Japaner vor älteren Menschen, aber insgesamt tut es der Dokumentation nicht gut. Man hat doch spätestens nach dieser Szene das Gefühl nur das zu Gesicht zu bekommen, was sich der Hauptdarsteller wünscht, nicht was der Film verlangen würde (Auch ungeschickt von der Regisseurin diese Passage so stehen zu lassen). Z.B. sieht man Miyazaki und seine Mitarbeiter des Öfteren dann doch Lachen, doch den Grund erfährt der Zuschauer nicht, denn an diesen Stellen fehlt dann einfach der Ton. Gerade mehr von diesen Passagen, in denen auch etwas mehr gelacht wird, hätte diesem leicht depressiven Film jedoch gut getan. Und andererseits hat man das Gefühl, dass entweder zu wenig gefilmt wurde, oder aber bestimmte Passagen auf Wunsch von Miyazaki hineinkamen, auch wenn sie sich für einen Film gar nicht eignen. Dies zeigt sich z.B. dann wenn wir bei einem spätabendlichen Spaziergang minutenlang nur mehr ein schwarzes Bild sehen und lediglich ein Gespräch mit Miyazaki allein mittels des Tons verfolgen. Es ist zwar Spekulation, dass diese Passage nur aufgrund des Wunsches von Miyazaki den Weg ins endgültige Produkt gefunden hat, aber wenn ihm das dort Gesagte wichtig war, wäre dies durchaus möglich. Für einen Film, der nun mal ein visuelles Medium ist, macht diese Szene jedoch einfach keinen Sinn, abgesehen davon dass es auch unprofessionell wirkt und das an dieser Stelle Gesagte nicht so essentiell ist, dass man darauf nicht verzichten hätte können.

Zwei Stunden Spielzeit zerren dann auch manches mal an den Nerven des Zuschauers, Längen sind die Folge. Manche Stellen hätten man durchaus auch rauskürzen können, v.a. jene die für einen westlichen Betrachter auch gar nicht mehr nachvollziehbar sind. z.B. wird das tagespolitische Geschehen Japans plötzlich zum Thema. Natürlich ist es gut und auch interessant für den Zuschauer, dass man sieht, dass Miyazaki noch immer ein höchst politisch denkender Mensch ist, aber Hintergrundinformationen, worum es eigentlich geht, werden völlig ausgespart. (Erst durch eingehende Internet-Recherchen habe ich herausgefunden, dass es damals eine mögliche Verfassungsänderung diskutiert wurde; dass der Premierminister den konstitutionellen „Pazifismus“ – wie manche Japaner dazu sagen – des Landes aufheben wollte).

Darüber hinaus ist es auch keine Dokumentation die allein aufgrund des Films selbst interessant ist. Miyazaki wird zwar beim Alltag beobachtet, doch sein Leben ist streng ritualisiert und dieses gibt daher wenig Spielraum für Überraschungen, wenngleich der zufällig eintreffende Brief von jemanden aus seiner Vergangenheit der Dokumentation kurzzeitig doch so etwas wie einen „dramaturgischen“ Höhepunkt verschafft. „The Kingdom of Dreams and Madness“ ist eine Dokumentation, die nicht so toll ist, dass sich uneingeschränkte jedeR dafür interessieren könnte, sondern nur für jene von Bedeutung ist, die mehr über die Person Miyazaki erfahren wollen. Es ist ein Produkt für Fans, für in das Werk Eingeweihte, für jene, die einen Blick hinter die Kulissen werfen wollen, wenngleich dieser Blick dann allerdings oft auch deillusionierend ist.

Die zunächst besprochene TV-Dokumentation ist geradezu das Gegenteil von diesem Film. Dort war es ein Blick aus der Ferne, der kaum bis gar keinen wirklichen Einblick gibt und den Mythos um das Studio verstärkt. Ein positiver Blick. Und einer, der auch für jene geeignet ist, die noch nicht so viel über das Studio und dessen Filme wissen. Es ist ein kurzer Film, der jedoch geballt sehr viele Informationen gibt. Die japanische Dokumentation lässt sich viel Zeit, zeigt intimere, (wenngleich vielleicht auch ebenfalls manipulierte) Einblicke in das tatsächliche Leben des Studiopersonals und v.a. in das von Miyazaki, lässt daher aber auch viel mehr Spielraum für eigene Interpretationen. Hier wird nicht alles dokumentiert, sondern einfach nur gezeigt, der endgültige Film entsteht somit erst im Kopf eines jeden Betrachters. So gesehen ist der Film dann letztlich sogar sehr gelungen, nicht immer(!), aber zumindest zum Teil doch.

Künstlerisch, im Rahmen des Genres „Dokumentation“, sind beide irrelevant, beides sind jedoch Filme die v.a. für Fans interessant sind.

7-star

7/10; gut bis sehr gut; extreme „Ghibli“-Fans sollten sich den Film jedoch dennoch auf jeden Fall ansehen. Nach dem Sehen des Films hat man zumindest eine Idee wie Miyazaki wirklich sein könnte.

Dieser Film ist ebenfalls (sogar in großartiger Qualität) auf YouTube zu finden, allerdings ist der Film auf japanisch! Wer jedoch eine Möglichkeit findet ihn herunterzuladen (Hinweis: den Browser Firefox verwenden und die angebotenen Plugins durchsuchen und herunterladen) kann dann einen Untertitel selbst einfügen. (Einfach mit VLC abspielen, den Film und den Untertitel in denselben Ordner legen und beide Files auch gleich benennen). Einen gut funktionierenden Untertitel findet man zB hier (allerdings ist der auf Englisch. Einen deutschsprachigen habe ich leider noch nicht gefunden): http://subtitlesbank.com/yume-to-kyki-no-ohkoku-english-srt-3895898/

Film:

STUDIO GHIBLI – FILMEMPFEHLUNGEN FÜR „NEUEINSTEIGER“:

Obwohl bei „Studio Ghibli“ auch andere Regisseure tätig sind (und waren), so ist der Geist des Studios eindeutig mit den Namen Miyazaki und Takahata verbunden. Beides sind großartige Regisseure (nicht umsonst haben auch beide bereits einen Oscar erhalten), doch arbeiten beide völlig unterschiedlich und sind auch künstlerisch wie thematisch so eigenständig, dass man keinen der beiden bei einer Empfehlung den Vorzug geben kann. Es kommt einfach auf die Vorlieben des Zuschauers an.

Man kann es auf eine knappe Formel bringen (wenngleich es auch filmische Ausnahmen gibt): Miyazaki trachtet danach das Reale im Phantastischen auszudrücken, während Takahata den umgekehrten Weg geht: Er sucht das Magische im Realen/Alltäglichen.

Der Autor dieses Blogs bevorzugt Miyazaki und ich denke, dass sich die Mehrheit der „Studio Ghibli“-Fans meiner Meinung wohl auch anschliessen werden. Und… wenngleich selbst ein „schlechter Miyazaki“ ein „guter Miyazaki“ ist, es in seinem Oeuvre noch dazu auch unzählige gute, vor allem aber sehr viele sehr gute gibt, so stechen dennoch zwei seiner Filme besonders heraus. Diese möchte ich hiermit auch gleich empfehlen:

  • „Prinzessin Mononoke“, 1997; (Wertung: 10/10; Meilenstein in der Geschichte des Kinos)
  • „Chihiros Reise ins Zauberland“, 2001;  (Wertung: 10/10; Meilenstein in der Geschichte des Kinos)

Takahata ist wie geschrieben der Realist unter den beiden, dennoch gibt es in seinem Oeuvre auch die ein oder andere Ausnahme wie z.B. „Pom Poko“ (1994). „Pom Poko“ zeigt aber auch, dass Takahata (im Gegensatz zu seinen frühen Jahren) sehr starke Bezüge zur japanischen Kultur herstellt. Diese sind für einen in Europa Lebenden nicht immer nachvollziehbar, weswegen wohl u.a. manche seiner Filme auch hierzulande keine Kinoauswertung bekamen. (Nur, dass ich nicht falsch verstanden werde: Auch Miyazaki ist eindeutig Japaner, auch bei ihm bleibt einem Manches fremd, aber seine Filme sind oft universaler und daher dennoch verständlicher). „Pom Poko“ ist ein guter, allerdings auch für uns Europäer überaus(!) schräger Film. Leichter fällt einem Europäer wohl der Zugang zu „Die letzten Glühwürmchen“ (1988). Dies ist meiner Meinung nach auch sein Meisterwerk. Dieser Film ist gerade für ein erwachseneres Publikum sehr gut geeignet, ja Kindern sollte man von diesem, wegen des ernsten Themas des Krieges, vielleicht sogar abraten. Als zweiten Film muss man dann wohl den Film empfehlen, welcher den Oscar gewonnen hat: „Die Legende der Prinzessin Kaguya“ erzählt ein altes, japanisches Märchen in eindrucksvollen Bildern. Dabei handelt es sich zwar nicht um einen Lieblingsfilm von mir, aber er ist dennoch sehr gut gemacht und selbst wenn er einen nicht gleich überzeugt, im Gedanken und in der Erinnerung steigert er sich noch. Trotz mancher Längen ein Film der große Qualitäten aufweist und in der Erinnerung auch noch wächst.

  • „Die letzten Glühwürmchen“; 1988; (Wertung: 8,5/10; sehr gut; empfehlenswert!)
  • „Die Legende der Prinzessin Kaguya“, 2013; (Wertung: 8/10; sehr gut; empfehlenswert!)

Warnung: Ich halte jedoch eigentlich keinen dieser Filme für Kinder geeignet! „Prinzessin Mononoke“ ist durchaus blutig, die „Glühwürmchen“ ist ziemlich traurig & ernst und „Chihiro“ und „Kaguya“ sind eigentlich für die Aufmerksamkeitsspanne eines Kindes viel zu lange bzw. auch inhaltlich viel zu komplex. Für Kinder würde ich folgende Filme empfehlen, wenngleich diese schon fast ein „Walt Disney“-Flair haben.

  • „Arrietty – Die wundersame Welt der Borger“; 2010; Regie: Yonebayashi; Drehbuch: Miyazaki; (Wertung: 9/10; herausragend; empfehlenswert!)
  • „Ponyo – Das große Abenteuer am Meer“; 2008; Regie: Miyazaki; (Wertung: 6-7/10; gut bis sehr gut, wie man an der Wertung sieht eigentlich gar kein Lieblingsfilm von mir, aber die meisten Ghibli-Filme halte ich eigentlich erst für Kinder und Jugendliche ab 10 für geeignet. Viele sind überhaupt erst ab dem Teenageralter wirklich zu verstehen)

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