Nimm die Moneten und hau‘ ab (1969) [Kurzreview]

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Woody Allen ist zweifellos ein Phänomen. Jedes Jahr, ohne Pause, bringt er einen Film heraus. Als „Take the Money and Run“ [Orig.Titel] herauskam war dies jedoch noch nicht abzusehen, denn es war gerade mal sein zweiter Spielfilm in dem er Regie führte. Wenngleich diese frühen Filme, zu denen der hier vorgestellte zählt, Allen noch nicht in Hochform präsentieren, so wie das z.B. in „Annie Hall“ der Fall ist, scheint sein typisch intellektueller Humor aber bereits da und dort schon leicht durch. Im Wesentlichen sind diese Filme seiner Frühphase aber v.a. leichte Komödien mit durchaus auch höchst albernen Humor. Aufgrund dessen sind diese Filme aus jener Zeit jedoch auch bei weitem nicht so zeitlos wie die, welche er ab der zweiten Hälfte der 70er-Jahre schuf.

Inhalt: Woody Allen spielt einen Kleinganoven dessen Leben wir von der Kindheit bis ins Erwachsenenalter verfolgen. Präsentiert wird dies einerseits in der Art einer Dokumentation, also mit einem Sprecher aus dem „Off“, ja sogar mit historischem Bildmaterial aus dem Archiv (erinnert z.T sogar bereits an „Forrest Gump“), also als  „mockumentary“, andererseits aber auch in spielfilmhaften Episoden. Allen stellt sich in all seinen Versuchen, Krimineller zu sein, höchst unfähig dar, was v.a. an die Frühzeit des Kinos, sprich: oftmals sehr an „Slapstick-Comedies“ erinnert.

Kritik: Während einige Filme der „mittleren Phase“ Woody Allens zu meinen Lieblingen zählen („Annie Hall“, „Purple Rose of Cairo“, „Stardust Memories“, „Manhattan“, …), so wurde ich mit seinen frühen Filmen nie so wirklich „warm“. Als ich in meiner Pubertät „Was sie immer schon über Sex wissen wollten“ entdeckte, übte dieser allerdings damals wegen einzelner gelungener Szenen und Anspielungen durchaus einen gewissen Charme auf mich aus und ich schätze ihn, vielleicht auch aus nostalgischen Gründen und wegen meiner nicht mehr ganz so klaren Erinnerungen an diesen, immer noch. All diese Filme waren aber, wie z.B.  auch „Der Schläfer“ oder „Bananas“ für mich nie das „ganz grosse Kino“. Zu viele Albernheiten gingen auch in die Hose und es fehlte Woody Allen zu jener Zeit einfach auch noch der Tiefgang, der ihn später so auszeichnen sollte. Hier, bei „Nimm die Moneten und hau‘ ab“ ist das nicht anders. Es wechseln sich nicht besonders gelungene „Blödeleien“ bei denen man zwar lachen sollte, aber schlicht nicht lachen kann, und halbwegs witzige, manches mal auch ziemlich gute „Gags“ ab, sodass letztlich im Normalfall nur eine mittelmässige (bis bestenfalls „halbwegs gute“) Komödie überbleibt. (Erstaunlich ist, dass solche „Rohrkrepierer“-Witze, die während des Films gar nicht SO lustig waren, einem dennoch im Gedächtnis bleiben: wie z.B. die Szene als er als Chellist einer Marschkapelle nie zum spielen kommt, weil er ja ständig den Sessel neu positionieren muss). Nichtsdestotrotz würde ich von diesem Film nicht abraten, denn er hat durchaus gute Momente und auch witzige Albernheiten zu bieten, aber leider eben nicht über die gesamte Spiellänge hinweg. Vor allem in der Mitte des Films treten ein paar Längen auf, da sich zu Vieles auch zu wiederholen beginnt. Ebenso braucht man als Betrachter, wegen seiner unüblichen Erzählweise, ein bisschen bis man in den Film „hineinfindet“. Geschickt ist jedoch, dass der Film am Ende wieder ein wenig anzieht, sodass er einen versöhnlich entlässt und man ihn vielleicht auch aus diesem Grund letztlich besser bewertet als er über die gesamte Länge hin war. Dennoch… einer seiner besseren „albernen Filme“.

6-star (5-6/10)

für jene die mit Woody Allen überhaupt nichts (oder nur wenig) anfangen können. (bestenfalls gerade noch okay)

7-star (7/10)

für jene die Woody Allen prinzipiell mögen: nicht unbedingt ein Muss ihn zu sehen, aber man hat durchaus seinen Spaß, wenngleich der Humor zum Teil nicht mehr up-to-date, also nicht zeitlos ist. letztlich, am Ende des Films, als Fazit: doch sehr unterhaltsam (wenn auch vielleicht nicht die gesamte länge des Films über). „gut“ – und in vielleicht ein paar unvergesslichen Momenten sogar „sehr gut“.

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(popkulturelles Internetfundstück)

(verzeiht mir etwaige Rechtschreibfehler. Da ich meist wenig Zeit habe, schreibe ich die Texte zumeist recht schnell “runter”. Derartige Rezensionen zu schreiben ist ja auch nicht mein Beruf. Wäre dies der Fall würde ich selbstverständlich mehr Zeit investieren – bzw. mehr Zeit investieren können 😉

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